Das Event
Der Chaos Communication Congress ist die jährliche Konferenz und Hackerparty des Chaos Computer Clubs (CCC).
An vier Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr kommen tausende Hackerinnen, Technikfreaks, Bastlerinnen, Künstlerinnen, Utopistinnen oder einfach Interessierte in Hamburg zusammen, um sich auszutauschen, sich zuzuhören, voneinander zu lernen und miteinander zu feiern.
Der Congress ist inzwischen die traditionsreichste deutsche IT-Sicherheitskonferenz, die größte europäische Zusammenkunft der Hackerszene und die wichtigste digitale Gesellschaftskonferenz.
Wir beschäftigen uns mit Themen rund um Informationstechnologie, Netze, Computersicherheit, der Make-Szene, dem kritisch-schöpferischen Umgang mit Technologie und deren Auswirkungen auf unsere Gesellschaft.
Termine & Deadlines
- 26. Oktober 2024 (23:59 UTC): Einreichungsende,
- 11. November 2024: Benachrichtigungen über angenommene Vorträge,
- 27. - 30. Dezember 2024: 38ster Chaos Communication Congress.
Wir reichen die Hand
Die Teilnehmenden des 38C3 sind hungrig danach, veraltete Ideen, konventionelle Wahrnehmungen der Realität und gestrige Ansätze für die Probleme von morgen in Frage zu stellen. Deshalb ermutigen wir Personen aus unterrepräsentierten Gruppen und insbesondere Menschen aus dem globalen Süden, sich zu bewerben. Wir freuen uns auf Euren Beitrag zu einer gerechten digitalen Zukunft.
Tracks
Die Vorträge auf dem 38C3 sind in Tracks gegliedert. Jeder Track wird von einem Kuratorinnenteam, bestehend aus Expertinnen im Feld, betreut. Wählt bei der Einreichung den zutreffendsten Track für das Thema.
Art & Beauty
Kunst hackt die Art, wie Menschen die Welt sehen und verstehen. Sie bringt Sprache, Bilder, Töne, Körper oder Bits dazu, Unerwartetes zu tun. Selbst in ihrem eigenen Kontext kann Kunst mit „illegal instructions“ arbeiten, die Autokratie und Unterdrückung untergraben. Schließlich soll es doch nur schön sein, oder? ;)
Im Track Art & Beauty geht es sowohl darum, wie Computer, Coding und Vernetzung die Möglichkeiten der Kunst erweitern; als auch darum, wie die Prinzipien und Praktiken der Hacker-Kultur künstlerische Arbeit ermöglichen, die Grenzen testen, Freiheit feiern und chaotisch schönen Raum für alle Kreaturen auf dem Planeten schaffen.
Wir freuen uns über Vorträge zu beeindruckenden Projekten; über Demonstrationen künstlerischer Verfahren auf der Congress-Bühne; über Lecture Perfomances, die das Congress-Format erweitern; über theoretische Reflexionen zum Einfluss neuer Technologien auf künstlerische Praktiken und Ausdrucksformen.
Ethics, Society & Politics
Für den Track Ethics, Society & Politics suchen wir Vorträge, die gesellschaftliche, ethische und politische Technikfolgen in den Blick nehmen. Nicht nur wegen der Wahlen wollen wir von euch hören: Wie halten wir Rechtsruck und Sicherheitsdiskurs etwas entgegen?
Es reicht nicht mehr, darauf zu vertrauen, dass das Recht uns schützt. Netzpolitischer Aktivismus muss vielfältiger, kreativer und ungehorsam werden. Angesichts ausufernder Überwachungsbefugnisse und -infrastrukturen dürfen wir den politischen Diskurs nicht den reaktionären Kräften überlassen.
Getreu dem Motto „Illegal Instructions – Jetzt erst recht!“ suchen wir nach Vorträgen, die Spielräume jenseits von Positionspapieren und offenen Briefen aufzeigen. Wir wollen als Hacker:innen solidarisch aktiv werden – bis der Prozessor endlich unsere Anforderungen erfüllt. Notfalls mit dem Bolzenschneider.
Wir wollen mit euch die ganze Bandbreite von kollektivem Ungehorsam ausloten, sei es gegen überbordende staatliche Überwachung, rechte Strukturen oder Tech-Hypes, die uns als Gesellschaft schaden.
Wir suchen euren Beitrag für einen Congress, nach dem wir nicht in einen hoffnungslosen Blues verfallen, sondern bei dem wir schlauer, schlagkräftiger, besser vernetzt und bereit sind, loszulegen. Legal, illegal, scheißegal - jetzt erst recht!
Hardware & Making
Der Track Hardware & Making befasst sich mit dem kreativen Umgang und der Entwicklung von allem, was einen physischen Eindruck hinterlässt.
Der Fokus liegt zum Einen auf dem Schöpfen von Dingen jedweder Art – z. B. Textilien, Musikinstrumenten, Robotern, integrierten Schaltungen, Transportmitteln für Mensch und Mate sowie Fluggeräten und Satelliten, medizinischen Werkzeugen und alternativer Energieversorgung, Spielzeugen und Telefonen.
Zum Anderen wollen wir uns konzentrieren auf die Verwendung von elektronischen Dingen über das Geplante hinaus, unter anderem dem Erweitern, Reparieren und Befreien von verschlossenen proprietären Systemen – von der aufgeschliffenen Smartcard über die Firmware eurer Kaffee- bis zur modifizierten Landmaschine. Ist euer Hack laut Hersteller schon eine „illegal instruction“ obwohl die unerwartet günstige Exception eigentlich nur Fair Use ermöglicht? Das interessiert uns.
Ganz besonders freuen wir uns auch über Einreichungen für einen souveränen Umgang mit Technik, an die wir noch gar nicht gedacht haben.
Science
Wissenschaft lebt davon, untypische Wege zu gehen. Es sind die unkonventionellen Messmethoden, die genaue Blicke auf das Unscheinbare oder die kritische Überprüfung sicher geglaubter Wahrheiten, die oft die spannendsten Ergebnisse liefern. Gleichzeitig führen wissenschaftliche Erkenntnisse zu Gegenentwürfen zum politischen Mainstream, sei es hinsichtlich Stadtplanung, Mobilität, Klimawandel, Diversität oder vielem anderea. Wenn Wissenschaft im gesellschaftlichen Diskurs aneckt, ist das zugleich spannend und besorgniserregend.
Und wenn Forschung und ihre Ergebnisse quasi „illegal“, nämlich aktiv abgelehnt, ignoriert oder aus dem Kontext gerissen werden, wird wissenschaftlicher Austausch über gesellschaftliche Grenzschichten hinweg immer bedeutender. Deshalb gibt es den Science-Track. Egal, ob ihr an Forschungseinrichtungen, Hochschulen oder in der Garage arbeitet: Wenn ihr neue Erkenntnisse zu spannenden Themen habt, komplexe Dinge erklären könnt wie keine Zweite oder Fragen stellt, die sonst niemand stellt – dann seid ihr hier richtig.
Security
Im Track Security werden Inhalte präsentiert, die den Einfluss von IT-Sicherheitsaspekten auf Maschinen, Nutzerinnen und Gesellschaft aufzeigen.
Wir wünschen uns technische Beiträge über Probleme und Lösungen in Hard- und Software.
Du möchtest Deine Entdeckungen mit Tausenden von Sicherheitsbegeisterten teilen?
Du hast neue Lösungen für bisher ungelöste Probleme entwickelt?
Du hast neue Probleme gefunden hast, von denen wir noch nichts wussten?
Wir laden Dich ein, sie vorzustellen.
Nur Online-Einreichungen
Alle Vortragsvorschläge werden über unser Konferenz-Planungssystem eingereicht, das sich unter folgender Adresse befindet: https://cfp.cccv.de/38c3/cfp. Vorträge sind normalerweise 40 oder 60 Minuten lang.
Bitte folge den Anweisungen, die sich dort finden. Wenn Du etwas anderes als einen Vortrag (lecture) einreichen möchtest, oder mehr Zeit brauchst, oder schlicht Fragen bezüglich der Einreichung hast, kannst Du uns unter der E-Mailadresse 38c3-content(at)cccv.de erreichen.
Submission guidelines
Bitte schicke uns eine sinnvolle, möglichst vollständige, aber nicht übermäßig lange Beschreibung Deines geplanten Vortrags. Diese Beschreibung hat einen großen Einfluss auf die Auswahl und sollte aussagekräftig sein. Qualität geht natürlich vor Quantität. Es ist nicht sinnvoll, Firmen- oder Produktpropaganda einzureichen, auch nicht verdeckte. Marketing- und Sales-Droiden verschwinden bekanntermaßen von dieser Veranstaltung, ohne eine Spur zu hinterlassen. Wir wollen einen kommerzfreien Congress gestalten.
Da die meisten Teilnehmenden hauptsächlich über den Titel auf Vorträge stoßen, sollte dieser verständlich, prägnant und für den Inhalt relevant sein. Die Track-Teams werden darauf ein besonderes Augenmerk legen und bei Bedarf unterstützen. Wir behalten uns vor, bei Insider-Witzen in den Titeln Änderungsvorschläge zu machen und im Zweifel auch einen an sich guten Vortrag wegen unverständlichen Titels abzulehnen.
Da die Chance besteht, dass mehrere Leute einen Talk zum gleichen oder ähnlichen Thema einreichen, zeige uns bitte ganz genau, warum ausgerechnet Dein Talk dabei sein sollte – denke daran, dass die Teams divers besetzt sind und nicht alle Kuratorinnen alle Einreichenden und deren Hintergrund kennen. Es kann hilfreich sein, bei der Einreichung etwas über Dich selbst, Deine Forschung oder Deine Motivation zu schreiben. Es ist uns vollkommen egal, ob der Talk schon einmal auf einer anderen Konferenz irgendwo auf dem Planeten stattgefunden hat. Wir bitten nur darum, dass der Inhalt aktuell ist.
Vorträge können entweder 30 Minuten plus 10 Minuten für Fragen und Antworten oder 45 Minuten plus 15 Minuten für Fragen und Antworten lang sein. Ausnahmen bestätigen die Regel. Bitte überlege genau, wie lange Du wirklich für einen prägnanten Vortrag brauchen wirst, und teile uns bei der Einreichung mit, wie lang Dein Vortrag dauern soll.
Eintritt, Fahrtkosten & Visum
Der Chaos Communication Congress ist ein nicht-kommerzielles Event. Weder die Organisierenden und die vielen Helfenden noch die Vortragenden werden für ihre Teilnahme bezahlt. Als Vortragende bekommst Du allerdings freien Eintritt. Bei Bedarf ist es möglich, finanzielle Unterstützung für Fahrtkosten zu beantragen. Benötigst Du Hilfe beim Beantragen eines Visums, zum Beispiel in Form einer offiziellen Einladung zur Vorlage bei einer Deutschen Botschaft, sage dem Content-Team bitte schnellstmöglich Bescheid. Bitte denke daran, dass die Bearbeitung bis zu sechs Wochen dauern kann.